Samstag, 24. Dezember 2011

Chaim Levine's Eitelkeitsnotizen

"Ich bring dich ganz gross raus, Schickse!"

Von einem Holy-Wood Produzenten namens Chuck Lorre war die Rede, und in den Kommentaren folgte ein Hinweis auf eine bemerkenswerte Eigenart des Filmproduzenten.

Doch zunächst, was macht eigentlich ein Produzent?

"Der Filmproduzent verwaltet und steuert den Herstellungsprozess audiovisueller Produktionen, und ist in allen Phasen verantwortlich für den technischen und den wirtschaftlichen Erfolg: Stoff- und Drehbuchentwicklung, Projektentwicklung, die Finanzierung und Kalkulation, die Produktion bis hin zur Postproduktion." Quelle

Natürlich macht er das nicht alles selbst, doch es zeigt, der Einfluss des Produzenten ist gewaltig. Schauspieler, 'die Stars', sind nur kleine Rädchen in dieser Maschinerie, mit ihnen verkauft man das Massenprodukt. 'Stars' sind künstliche Kreationen, 'Stars' sind selbst ein Produkt der Industrie, sie fallen nicht einfach auf die Erde um für uns zu strahlen. Sie sind kein 'Geschenk der Götter', dessen kann man sich ruhig bewusst sein.

Pyramide, Schachbrett, Pentagramm, die üblichen Verdächtigen - die Präsenz der Markierungen, der Symbole in Mediaproduktionen, verdanken wir den Produzenten. Und damit zurück zu Chuck Lorre, der von einem anderen Hollywood-Juden namens Charly Schön als Made ("Maggot") und "erbärmlicher Dummkopf" ("sad silly fool")  bezeichnet wurde.

Dank noicon Leser Niklas hab ich zum ersten Mal von Vanity Cards gehört, eine Art Produktionsnotiz, die der Produzent dem Namen nach seiner Eitelkeit ("vanity") schuldet:

"Ans Ende des Abspanns vieler Episoden von ihm produzierter Serien (Dharma & Greg, The Big Bang Theory, Cybill, Grace Under Fire, Mike & Molly sowie Two and a Half Men) platzierte er eine Nachricht, die nur für den Bruchteil einer Sekunde zu sehen ist und meist eine persönliche Ansicht von ihm beinhaltet. In mindestens 10 Fällen wurden diese durch CBS zensiert. In Deutschland sind diese, durch die Verwendung eines eigenen Abspanns bzw. Weglassen von diesem, meist nicht zu sehen." wiki

Auf eine ganze Sammlung solcher Notizen wird verwiesen, exemplarisch sei nachfolgend eine Übersetzt. "Ein ziemlich merkwürdiger und unsympatischer Typ scheint mir der zu sein", findet Niklas, der Eindruck beschleicht mich auch:


CHUCK LORRE PRODUKTIONEN, #327
Ich schreibe diese Eitelkeitsnotiz in Israel. Ich mags hier. Nicht wegen der Landschaft, oder Architektur, oder der Geschichte. Nein, mir gefällts hier, weil ich zum ersten Mal in meinem Leben umgeben bin von DNS meiner Art. Bis ich hierher gekommen bin, bis ich duch Tel Aviv (Anm.CP Schwulen-ElDorado Israels) und Israel gezogen bin, hab ich nicht realisiert, wie sehr sich meine Doppelhelix danach gesehnt hat, unter ihresgleichen zu sein. Damit will ich nicht sagen, dass ich nicht dann und wann die gleiche Erfahrung in Beverly Hills (speziell Sonntagabends in China Restaurants) mache. Aber die Homogenität hier in Israel übersteigt jedes überteuerte Zusammentreffen bei Mr.Chow's. Der Polizeibulle, der Taxifahrer, der Hotelpage, der Pilot, der Kellner, der Schuhverkäufer, das wunderschöne Mädchen, das durch mich durchschaut als wär ich nicht da - alles Juden! Müsst ich es zusammenfassen, das Erlebnis gleicht einem Sommerlager von B'nai Brith* (Anm CP. Über-FM-Loge, nur für Juden), umgeben von Millionen von verrückten Bastarden (Anm.CP er meint die Araber), die den Lärm der Kinder beim Federballspielen hassen, und alles, was das kleine Camp anstrebt, ist 'pluckiness' (?) und Kernwaffen. Wie auch immer, ich denke meine angenehme Reaktion darauf ist eine Art evolutionäres Stammes-Verhalten. Irgendein Überlebens-Gen, das Menschen dazu treibt unter ihresgleichen zu bleiben. Was die Frage aufwirft, weshalb ich mein Leben damit verbracht habe, diesen Leuten fern zu bleiben. Wie wurde aus Chaim der Chuck? Wie wurde aus Levine der Lorre? Meine einzige Antwort darauf ist diese: Als ich ein kleiner Junge in der Hebräischen Schule war, da sagte uns der Rabbi regelmässig, dass wir das Auserwählte Volk seien. Dass wir Gottes Lieblinge seien. Was ja alles gut und recht ist, aber ich ging nach Hause, betrachtete meine Familie, und da wurde mir trotz meines zarten Alters bewusst - Bullshit!"

Erstausstrahlung: 7. Februar 2011


*NB - Anfang 1996 erhielt Helmut Kohl (geb. Henoch Kohn, anm.) von B’nai B’rith einen Orden für humanitäre Verdienste. Im März 2008 erhielt Angela Merkel den B’nai-B’rith-Orden für ihren Kampf gegen den Antisemitismus. (Quelle)

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